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Wildschweine
profitieren von milden Temperaturen
DJV
veröffentlicht WILD-Jahresbericht 2014
(Berlin, 21. März 2016) Wildschweine haben sich
mittlerweile in ganz Deutschland verbreitet und werden aktuellen Daten
zufolge selbst in den Bereichen der Nordseeküste und alpinen Gebieten
erlegt. Das zeigen die neuen Streckenzahlen der Jäger, die der Deutsche
Jagdverband (DJV) heute im WILD-Jahresbericht veröffentlicht. WILD, das
Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands, erfasst neben
Streckenstatistiken der Bundesländer auch Informationen über
Populationsentwicklungen ausgewählter Arten, Wildkrankheiten und
Wildunfälle. Der Fokus des neuen Berichtes liegt auf Schalenwildarten,
wie Rotwild, Wildschwein und Reh, deren Streckenzahlen seit Jahren
kontinuierlich steigen.
Doch die steigenden Streckenzahlen sind kein
deutsches Phänomen, wie Forscher des
Thünen-Instituts in Eberswalde (TI) und der Universität
Wien anhand einer Auswertung von internationalen Jagdstrecken über
mehrere Dekaden zeigen. Verbesserte Lebensgrundlagen für Schalenwild -
mehr Nahrung und Deckung - sind die Hauptfaktoren. Hinzu kommen mildere
Winter und energiereiche Nahrung, wie Raps und Mais in der
Landwirtschaft. Häufigere Baummasten im Wald verringern die natürliche
Sterblichkeit. Eine Erhöhung der Abschusszahlen ist die folgerichtige
Konsequenz, denn anpassungsfähige Tierarten, wie etwa Wildschweine,
konnten ihren Lebensraum in Zentraleuropa innerhalb von vier Jahrzehnten
verdreifachen. "Ohne die Jagd würde der Bestand kontinuierlich noch
weiter steigen", sagt Dr. Volker Böhning, zuständig für WILD im
DJV-Präsidium.
Positive Bilanz für den Feldhasen
Bei den Zählergebnissen in den WILD-Referenzgebieten wird
auch jährlich die Situation des Feldhasen betrachtet, eine wichtige
Indikatorart für die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft. Im Jahr 2014
zeigte sich erfreulicherweise ein bundesweiter Zuwachs der
Feldhasenpopulation im Offenland von 15 Prozent. Mit dem viert-wärmsten
Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 waren
die klimatischen Verhältnisse günstig. Auch der Frühling war
überdurchschnittlich trocken und warm. Dies dürfte sich positiv auf die
Überlebensraten besonders bei Junghasen ausgewirkt haben. Eine starke
Bejagung von Fressfeinden sowie eine Landwirtschaft mit Augenmaß, die
geeigneten Lebensraum für den Feldhasen bereit stellt, sind ebenfalls
wichtige Kriterien. Welchen Einfluss die Landwirtschaft haben kann, zeigt
ein Gastbeitrag im neuen WILD-Bericht: So wird das vom DJV, der Deutschen
Wildtier Stiftung (DeWiSt) und dem Internationalen Rat zur Erhaltung der
Jagd (CIC) koordinierte „Netzwerk Lebensraum Feldflur“ vorgestellt; ein
Best-Practise-Projekt, welches beispielhaft für eine intersektorale
Zusammenarbeit von Jagd, Landwirtschaft und Energiewirtschaft steht. Ziel
ist es zu zeigen, wie Energieerzeugung aus Biomasse enger mit den Zielen
des Natur-, Arten- und Landschaftsschutzes verknüpft werden kann.
Ein weiterer Gastbeitrag zum Einsatz von Fanggeräten zeigt
die Notwendigkeit des Erhalt der Fangjagd für den Artenschutz sowie für
Wissenschaft und Forschung. Der DJV setzt sich bereits seit einigen
Jahren intensiv für die Umsetzung des internationalen AIHTS-Abkommens
(Übereinkommen über internationale humane Fangnormen) ein.
Das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands
ist eine Initiative des Deutschen Jagdverbandes (DJV) und seiner
Landesjagdverbände. Jäger erfassen und dokumentieren ehrenamtlich bereits
seit dem Jahr 2001 gemeinsam mit Wissenschaftlern die Verbreitung und
Bestandsentwicklung ausgewählter Wildarten auf wissenschaftlicher Basis.
So werden Tierarten gezählt, eingeschätzt und durch ergänzende Jagdstreckenanalysen
deren Populationstrends ermittelt.
Den aktuellen WILD-Bericht 2014 sowie weitere
Informationen zum Projekt gibt es jetzt im Internet.
Bis zu drei Printexemplare können kostenfrei über die
DJV-Service GmbH angefordert werden, bei mehr Ausgaben sind die
Versandkosten zu zahlen: Friesdorfer Straße 194a, 53175 Bonn, Tel. 02 28
/ 3 87 29 00, E-Mail: info@djv-service.de
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